
Ich habe eine Menge unbenutzter Notizbücher – das ist prima. Es gibt originell gemachte, teure, schöne – aber auch sehr einfache. Als Papierfreak kann ich selten an einem Papiergeschäft vorbeigehen, ohne nicht wenigstens kurz nach Notizbüchern oder Papieren geschaut zu haben.
Andererseits habe ich auch eine Menge angefangener Notizbücher. Und das ist nicht so prima. Als Sohn eines Schriftsetzers habe ich wohl den Respekt vor Papier geerbt: Kein Schnipsel, der nicht noch für eine Notiz genutzt werden könnte; und mit F- oder EF-Federn bekommt man viel mehr Worte auf ein Blatt Papier …
Mein Problem: Wenn ein neues Projekt beginnt, habe ich manchmal Angst, ein neues Notizheft oder -buch zu benutzen, weil es ja vielleicht nur 1/3 gefüllt wird. Bei den praktischen Muji-Heften oder den Field Notes ist das nicht sooo schlimm – da überschreibe oder erweitere ich einfach den Titel, und 48 der A6-Seiten bekomme ich doch meist voll.
Aber bei manchen Projekten, die über einen langen Zeitraum laufen, hätte ich gern ein schönes, großes und gebundenes Buch. Und wenn das nur ein paar beschriebene Seiten bekommt, liegt ein weiteres angefangenes Notizbuch herum …* Daher beginne ich manchmal mit einem College-Block oder ein paar losen Blättern, und wenn ich dann das Gefühl für das Projekt habe, schreibe ich es noch mal neu in das dann hoffentlich gut ausgesuchte Notizbuch, oder ich lege die Zettel lose dazu.
Wie haltet ihr das? Wie entscheidet ihr euch für das „richtige“ Notizbuch? Habt ihr auch einen Friedhof der Kuscheltiere angefangenen Notizbücher?
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*Dazu paßt das Bekenntnis von Brad „The Pen Addict“ Dowdy (ab 29:40), daß er auch zu viele angefangene Notizbücher hat – tröstlich ist das aber nicht.